Šipurak, Maliđano, Pinđur. Klingt fremd? Ist es auch. Noch. Hans-Jörg Hummer findet, die Österreicher sind bereit dafür.

Krisenregion

Die Geschichte des Balkans ist geprägt von politischer Zerrissenheit, Krieg, Völkermord. Diese Ereignisse hinterlassen eine der ärmsten Regionen Europas. In Nordmazedonien liegt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds im Jahr 2020 bei 5.918 USD (in Österreich zum Vergleich bei 48.154 USD). Es ist eines von drei Balkan-Ländern, in dem Hans-Jörg Hummer mit seiner Initiative Biobalkan lokale Spezialitäten produzieren lässt. Seine Mission: Die Region soll wirtschaftlich Anschluss an die EU finden.

Alles fängt im Kofferraum seines Autos an. Für die Foodcoop eines Freundes in Wien nimmt Hans-Jörg immer wieder Schmankerl vom Balkan mit. Er arbeitet dort viele Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit. Irgendwann stellt sich die Frage, ob man daraus einen Business-Plan entwickeln könnte: “Mit sehr hohem sozialen Anspruch, das war von Anfang an klar.” Man kann. Anfang 2019 gründet Hans-Jörg Biobalkan.

Bioniere am Balkan

Er findet in der Region Partner-Unternehmen, die diesem sozialen Anspruch gerecht werden. Sie geben alleinerziehenden Müttern, Langzeitarbeitslosen, Menschen mit Behinderungen oder Minderheiten Arbeitsplätze. Von ihnen kommen die Rezepte für die pikanten und süßen Aufstriche, wie auch die Herstellungsweise: “Man schmeckt, dass es wirklich so gemacht wird, wie die Menschen es auch zu Hause in ihren Familien, ihren Gärten machen.”

Fast ein Kilo Paprika stecken in einem 200 Gramm Glas Avjar von Biobalkan, dem wohl bekanntesten Aufstrich aus Südosteuropa. Über offener Glut röstet das Gemüse, wird in Handarbeit geschält und stundenlang eingekocht. Außer Paprika kommen Sonnenblumenöl, Apfelessig und Salz hinein. Alle Produkte von Biobalkan sind, wie der Name schon verrät, Bio. Das Unternehmen ist wohl einer der größten Abnehmer von Bio-Erzeugnissen in Südosteuropa, wo biologische Landwirtschaft noch nicht so weit verbreitet ist wie hierzulande. Noch.

Beim Essen kommen die Leut zam

Derzeit arbeiten vier Manufakturen in den drei Ländern Serbien, Nordmazedonien und Bosnien und Herzegowina für Biobalkan. Die Namen ihrer Produkte bleiben in der Original-Sprache. Šipurak ist ein Mus aus Hagebutten, Maliđano ein Aufstrich aus grünen Paprika und Melanzani, Pinđur einer aus Spitzpaprika, Melanzani und Tomaten. Die Aufstriche sollen positive Kulturbotschafter sein und einen Gegenpol zu den negativen Schlagzeilen aus der Region sein. 

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